Handball,
Bereits in den 20er
Jahren wurde beim Turnverein Handball gespielt und in der Saison1922/23
wurde auch in der A-Klasse die Kreis-meisterschaft gewonnen. Doch ob es
sich dabei um eine richtige Abteilung des TVR handelte, ist heute nicht
ganz klar. Jedenfalls trainierte die damalige Mannschaft in der Folge Zeit
unter der Obhut der DJK (Deutsche- Jugend-Kraft) auf dem alten Sportplatz.
Unmittelbar nach dem
Ende des zweiten Weltkrieges 1945 formierte sich unter Leitung von Erich
Schwamm wieder eine Mannschaft in Rübenach. Da der Turnverein noch einem
Verbot unterlag, schlossen sich die Handballer zunächst dem Fußballverein
an. Es war eine arme Zeit, so weiß man sich zu erinnern. Für
Sportbekleidung hatte man noch kein Geld und so kam jeder mit dem, was er
gerade am Leibe trug. In Stiefeln oder Sandalen, in kurzen oder langen
Hosen, im Hemd oder Pullover. Auch an einem Handball habe es gefehlt.
Peter Dott, Mitspieler der ersten Stunde, wusste jedoch, dass Theo
Hemmerich einen Solchen besaß, wohl aber kein Interesse am Handball hatte.
Dieser lag auf einem abgestellten LKW der elterlichen Firma, wovon man ihn
in einer „Nacht- und Nebelaktion“ eben mal „ausgeliehen“ hatte. Das dies
wiederum nicht auf die ungeteilte Zustimmung der Besitzer stieß, versteht
sich von selbst, hatte aber für die Dabeigewesenen keine weiteren Folgen.
1949 nach der
Wiedergründung des Turnvereins schlossen sich die Handballer dann dem TVR
an. Die damaligen Mannschaften entwickelten sich prächtig und die
Abteilung wurde so zum festen Bestandteil im TV Rübenach.
Durch noch nicht
vorhandene Sporthallen, wurde in dieser Zeit überwiegend auf Freiplätzen
gespielt. Auf dem sogenannten Klein-spielfeld entwickelten unsere
Handballer schnell eine hohe Spielkultur und es dauerte nicht lange bis
sich die ersten Erfolge einstellten. 1959, zwei Jahre nach dem Eingreifen
in die Meisterschaftsrunde, schaffte die Mannschaft den Aufstieg aus der
Kreisklasse in die Landesliga und belegte dort, so ist im Jubiläumsheft -
60 Jahre Turnverein Rübenach - zu lesen, einen beachtlichen Tabellenplatz.
Beim selbigen Stiftungsfest veranstaltete der Verein ein Turnier an dem
neben dem TV Rübenach die damaligen Landesliga-Mannschaften von TV
Metternich, TV Güls, TuS Horchheim, TV Vallendar und TV Rieden teilnahmen.
Die Handballer des TVR Anfang der 60er Jahre v. l. stehend: Robert Pretz.
Willi Geisen. Rolf-Dieter Mohrs, Helmut Mohrs, Alfons George, Erich
Schwamm, v. l. kniend Reimund Zimmermann, Gerhard Knobloch, Edmund Baulig,
Heinz Sondermann, Horst Becker und Dieter Antony
In den folgenden
Jahren eilte man von Sieg zu Sieg und die Mannschaft des TV Rübenach war
überall bekannt. Heinz Sondermann führte das Team zu zahlreichen
Turniersiegen und errang 1965 mit ihr nochmals die Kreismeisterschaft.
Durch die fortschreitende Entwicklung im Handball, zunächst auf dem
Großfeld und anschließend in der Halle, verlor die Mannschaft nach und
nach den Anschluss und so dauerte es nicht lange, bis sich die TVR
Handballer dann endgültig vom Sportgeschehen verabschiedeten.
Leichtathletik,
In den Jahren 1951-1958 traten die
Leichtathleten mehr und mehr in Erscheinung. Mit ihrem qualifizierten
Trainer August Kröll, so hieß es, hatten sie einen „nicht zu bezahlenden“
Vorteil. Auf allen Wettkampf-bahnen in näherer und weiterer Umgebung waren
die Leichtathleten des TV Rübenach siegreich und auch in den Schüler- und
Jugend-klassen stellten sich durch die Übungsleiter Heinz Gilberg und Willi
Pfister die Erfolge ein.
Viele
Wettkampfveranstaltungen führte die Abteilung alljährlich aus und dabei
lag die Organisation in den bewährten Händen von Willi Reiff, Hanny
Schmitz und Hans Fein. In dieser Zeit war auch der Lauf „Quer durch
Rübenach“ ein fester Bestandteil im Veranstaltungs-programm. Erhard Elben
war einer derjenigen, der diesen Lauf gleich mehrfach gewann.
Sport und Spiel,
Die Abteilung Sport
und Spiel war mehr oder weniger ein Vorläufer der heutigen Abteilung
Ballsport und Gymnastik Herren. Ähnlich der heutigen Struktur wurde hier
Sport in verschiedenster Art ausgeübt. Aus ihrer Mitte ist 1963 die
Volleyballabteilung des TVR entstanden.
Großen Wert legten
die Mitglieder auf das Erreichen des Deutschen Sportabzeichens. Schwimmen
300 Meter, Weitsprung, Laufen 50 Meter, Kugelstoßen und Laufen 3000 Meter
waren Prüfungen die entsprechend abgelegt werden mussten. Mit Horst Schulz
und Dr. Alexander Hilgert hatte der Verein Mitglieder, die diese Prüfungen
im Laufe der Jahre regelmäßig ablegten.
Kegeln,
Nachdem 1964 im
Turnverein eine automatische Kegelbahn errichtet wurde, gründeten sich
schnell die ersten Kegelclubs im Verein. Es war die Zeit in der Kegeln
überall in Deutschland seinen Höhepunkt erlebte. Und so wurden auch im TVR
alljährlich unter Leitung von Edgar Knöll die Einzel und Vereins
Mannschafts-Meisterschaften ausgetragen. „Eh stieht noch“, „Hall Druff“
oder „Alle Neune“ waren die Clubs, die in den siebziger Jahren die
Meisterschaft unter sich ausmachten.
Großer Beliebtheit
erfreute sich das Hähnchenkegeln, dass vom dama-ligen Vorstand organisiert
wurde. Heute ist Kegeln leider etwas aus der Mode geraten und unsere Bahn
wird nur noch von einigen fremden Kegelclubs genutzt.
Ski
In den 60er Jahren
führte der TVR in seiner Abteilungsliste auch eine Ski Abteilung. Diese
bestand jedoch lediglich auf dem Papier und sollte zeigen, dass es im
Turnverein auch eine Reihe von begeisterten Wintersportlern gab.
Weltcupgewinner oder Olympiasieger, so weiß man sich zu erinnern, sind aus
ihr jedoch nicht entwachsen. Doch bei einem denkwürdigen Gäste-Ski-Rennen
mit internationaler ! Besetzung, so wurde im damaligen TVR
Vereinsmitteilungsblättchen berichtet, konnten sich unsere
Vereinsmitglieder wie folgt platzieren:
1. Thomas Schulz, 2.
Uwe Schulz, 3. Michael Schulz, 4. Wolfgang Schulz und 6. Horst Schulz. Ob
es sich dabei letztendlich nur um einen Familien Wettbewerb handelte, war
nicht mehr zu erfahren, aber eine große Siegesfeier soll es wohl gegeben
haben.
... und ein
Trommler und Pfeiferchor,
oder „Kübbelchensmusigg“
wie sie der Rübenacher Volksmund auch liebevoll nannte, hatte der
Turnverein einmal zu bieten. Unter Tambourmayor Willi Binoitt spielte
dieser 20 bis 25 Mann starke „Spielmannszug“ in den 50er Jahren bei
Kirmesumzügen oder auch Musik-Wettstreiten. Noch heute erinnert die große
Trommel im Vereinsheim an diese musikalische Episode, in der mit
Pikoloflöten, Paradetrommeln und einer Lyra, Marschmusik gespielt wurde.
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